Die wichtigsten SAP-Programme für IDoc

In diesem Artikel findest Du die wichtigsten SAP-Programme für die IDoc- bzw. EDI-Verarbeitung. In der Regel wird ein SAP-Report über die Programmausführung (Transaktion SA38) oder den ABAP-Editor (Transaktion SE38) aufgerufen. Dazu wird der Reportname in das Eingabefeld eingegeben und die F8-Taste oder der Ausführen-Button gedrückt.

Die Abkürzung IDoc steht für Intermediate Document. Ein IDoc ist eine elektronische Nachricht und dient der Übertragung von Informationen von einem externen System an das SAP-System und umgekehrt im Rahmen der EDI-Übertragung. Die Abkürzung EDI steht für Electronic Data Interchange. Das IDoc wird entweder direkt im externen System oder im SAP-System selbst erzeugt. Je nach Senderichtung wird es als Eingangs- oder Ausgangs-IDoc bezeichnet.

Wie Du die EDI-Verarbeitung in SAP ERP bzw. SAP S/4HANA erfolgreich einrichten kannst, erfährst Du im Artikel „EDI-Verarbeitung in SAP ERP einrichten“. Darüber hinaus listet der Artikel „Die wichtigsten IDoc-Transaktionen in SAP ERP“ die wichtigsten IDoc-Transaktionen im SAP-System auf. Um technische Details zu den IDocs zu erfahren, kannst Du den Artikel „Die wichtigsten IDoc-Tabellen in SAP ERP“ aufrufen, in dem die wichtigsten IDoc-Tabellen aufgeführt sind.

IDoc und EDI Basis: Reparatur- und Prüfprogramme

Transaktion: IDOC

Mit der Transaktion IDOC gelangst Du Zugang zu zahlreichen wertvollen Reparatur- und Prüfprogramme für IDoc und EDI. Nachdem Du den Transaktionscode IDoc im Kommandofeld eingegeben hast, erscheint ein Screen mit verschiedenen Radiobuttons, die auf Registerkarten angeordnet sind. Neben jedem Radiobutton befindet sich ein Button „Dokumentation“, der eine Dokumentation der Option anzeigt. Hier sind viele wertvolle Reparatur- und Testprogramme versteckt. Wenn man wissen will, wie ein Programm im Detail funktioniert, kann man den Button „Dokumentation“ anklicken. Mit der F8-Taste oder dem Ausführen-Button kannst Du die ausgewählte Option ausführen.

Insgesamt befinden sich hierbei folgende SAP-Programme für IDoc bzw. EDI:

• Prüfprogramme
  • Prüfen aller Basistypen und Erweiterungen auf Konsistenz – RSECHK02
  • Prüfen aller Segmente auf Konsistenz – RSECHK03
  • Prüfen aller Partnervereinbarungen auf Konsistenz – RSECHK07
  • Sammelverwendungsnachweis für Segmente – RSECHK08
  • Analyse der Feldwerte eines IDocs – RSECHK05
  • Prüfen Freigabekennzeichen Basistypen auf Konsistenz – RSECHK01
• Reparatur IDoc-Typen
  • Umsetzen eines IDoc-Typen von 3.0/3.1 auf 4.0 – RSEREPA1
  • Löschen aller EDSYN-Einträge – RSEREPA4
  • Erweiterungen zum Basistypen zuordnen – RSEREPA8
  • Ändern des Freigabereleases 40C auf 45A – RSEREP12
• Reparatur Segmente
  • Umsetzen eines Segmentes von 3.0/3.1 auf 4.0 – RSEREPA2
  • Qualifier für Segmente setzen – RSETQSEG
  • Datenelement für ein Feld ändern – RSEREPA5
  • Einträge er Tabellen EDISEGMENT und EDISDEF ändern – RSEREPA9
  • Einträge der Tabelle EDSAPPL ändern – RSEREP10
  • Ändern des Freigabereleases 40C auf 45A – RSEREP13
  • Erweiterbarkeit der Segmentstrukturen ändern – RSEREP14
• Transport
  • IDoc-Basistyp mit allen Segmenten transportieren – RSEREPA3
  • Rücktransport von Segmenten – RSEREPA6
  • Rücktransport von IDoc-Basistypen – RSEREP11

Eingangsverarbeitung von übergabebereiten IDocs

Programm: RBDAPP01

Das Programm RBDAPP01 behandelt die Verarbeitung von IDocs mit den Statuscodes 64 und 66. Status 64 bedeutet, dass das IDoc an die Anwendung übergeben werden kann, während Status 66 bedeutet, dass auf ein Vorgänger-IDoc gewartet wird. Es gibt zwei Gruppen von IDocs: solche, die serialisiert werden müssen, und andere. Die Verarbeitung erfolgt entweder serialisiert (nacheinander) oder parallel (in Paketen) mit einem Timeout von 300 Sekunden. Der Parameter ‚Paketgröße‘ beeinflusst die Größe der zu verarbeitenden Pakete. Abbrüche in der Parallelverarbeitung werden nicht gemeldet, können aber durch Ausführen des Berichts im Dialogmodus ohne Parallelverarbeitung erkannt werden. Die Ergebnisse werden ausgegeben, aber bei Parallelverarbeitung kann der Status der IDocs 64 noch offen sein.

Normalerweise wird das Programm RBDAPP01 als Hintergrundjob eingeplant, um eingehende IDocs automatisch zu verarbeiten. In der Regel werden für jede Nachrichtenart, jeden IDoc-Typ und jede Partnerkombination separate Jobs mit unterschiedlichen Selektionskriterien angelegt, je nach Ihren organisatorischen Anforderungen.

Manuelle Verarbeitung von IDocs: Nicht gebuchte IDocs einbuchen

Programm: RBDMANI2

Das Programm RBDMANI2 ist nützlich, um eingehende IDocs, die sich im Fehlerstatus befinden, erneut zu verarbeiten. Wenn ein eingehendes IDoc nicht erfolgreich verbucht werden kann, geht es normalerweise in den Fehlerstatus 51 (Anwendungsbeleg nicht verbucht) über. Wir können ein Hintergrundjob in der Transaktion SM36 mit dem Programm RBDMANI2 planen, der in regelmäßigen Abständen ausgeführt wird, um fehlerhafte IDocs automatisch zu verarbeiten.

Bitte beachte, dass das Programm keinen Selektionsparameter für den IDoc-Status hat. Es berücksichtigt automatisch alle IDocs mit dem Fehlerstatus 51.

Verarbeitung aller selektierten IDocs (EDI)

Programm: RSEOUT00

Das Programm RSEOUT00 erstellt Dateien für die EDI-Ausgangsverarbeitung, indem er Zwischenbelege mit dem Status „zu verarbeiten“ selektiert. Die Selektion erfolgt gemäß den angegebenen Selektionsoptionen und Parametern. Es ist darauf zu achten, dass nur Test- oder produktive Nachrichten selektiert werden. Die Zwischenbelege werden je nach Ausgabemodus und Port in unterschiedliche Dateien geschrieben, wobei die Dateinamen gemäß der in der Portbeschreibung definierten Namenskonvention für Ausgangsdateien gebildet werden.

Ein wichtiger Parameter ist die „Maximale Anzahl IDoc‘ s“. Wenn Du mehrere IDocs gleichzeitig als Stapel an den Anschluss sendest, legt dieser Parameter die maximale Anzahl der IDocs fest, die vor der Übergabe hinzugefügt werden. Wenn die Anzahl zu groß ist, kann dies zu Abbrüchen und einer Zeitüberschreitung des Prozesses führen. Wenn die IDoc-Größe groß ist, setze die „Maximale Anzahl von IDoc‘ s“ auf einen niedrigeren Wert, um dieses Problem zu vermeiden (z. B. 10 – 50).

Löschen von IDocs

Programm: RSETESTD

Das Programm RSETESTD ermöglicht das Löschen von IDocs ohne Archivierung und bietet die Möglichkeit, zugehörige Objekte wie Workitems, Verknüpfungen, RFC-Einträge und Anwendungslogs ebenfalls zu löschen. IDocs können nach verschiedenen Selektionskriterien ausgewählt und gelöscht werden, wobei ein Testlauf zur Überprüfung der Auswahl möglich ist. Die Anzahl der zu löschenden IDocs kann über einen Parameter gesteuert werden. Die zusätzlichen Löschfunktionen für verknüpfte Objekte sollten nur aktiviert werden, wenn diese bei der IDoc-Erzeugung erzeugt wurden und nicht bereits durch andere Maßnahmen aus dem System entfernt wurden.

Die Ausgabe enthält eine Liste mit der Anzahl der selektierten IDocs und Objekte. Es gibt verschiedene Aktivitäten, die einzeln aktiviert oder deaktiviert werden können, darunter das Löschen von Workitems, tRFC-Einträgen, Anwendungslogs und Verknüpfungen. Schließlich kann der Commit-Zähler angepasst werden, um Datenbankabbrüche aufgrund großer Datenmengen zu vermeiden. großen Datenmengen zu vermeiden.

Das Programm RSETESTD kann auch mit der Transaktion WE11 aufgerufen werden.

EHS: Report zum IDOC-Status Umsetzen (nur für interne Zwecke von EHS)

Programm: RC1_IDOC_SET_STATUS

Du kannst das Programm RC1_IDOC_SET_STATUS verwenden, um den Status eines IDocs manuell zu ändern. In einer Produktionsumgebung ist die häufigste Verwendung dieses Programms das Setzen von IDocs, die nicht mehr verarbeitet werden sollen, auf den Status 68 (keine weitere Verarbeitung).

Starten der Fehlerbehandlung für nicht eingebuchte IDocs

Programm: RBDMANIN

Das Programm RBDMANIN dient zum Nachbuchen von IDocs mit dem Eingangsstatus 51 (Anwendungsbeleg nicht gebucht). Auf dem Einstiegsbild können die zu verarbeitenden IDocs nach verschiedenen Kriterien wie IDoc-Nummer, Erstellungsdatum, Uhrzeit, Nachrichtentyp oder Absender selektiert werden. Zusätzlich kann im Feld Fehlerstatus ein bestimmter Statuscode angegeben werden, um die Selektion weiter einzuschränken.

Es gibt ein Kennzeichen „Dunkel einspielen“, das zwei Funktionen hat: Wenn es aktiviert ist, werden die selektierten IDocs sofort verarbeitet, ohne sie anzuzeigen, und es wird eine Liste der IDoc-Statuswerte nach der Verarbeitung ausgegeben. Wenn es deaktiviert ist, werden die ausgewählten IDocs nacheinander angezeigt, und die Verarbeitung kann für jedes IDoc einzeln gestartet werden.

Die Ausgabe des Reports enthält eine Liste der verarbeiteten IDocs mit ihrer IDoc-Nummer, dem Nachrichtentyp, den Statuswerten nach der Verarbeitung und einer Beschreibung.

Wiederverarbeiten von fehlerhaften IDocs im Ausgang

Programm: RBDAGAIN

Das Programm RBDAGAIN dient der erneuten Verarbeitung fehlerhafter IDocs im Ausgang. Fehlerhafte IDocs können einen der folgenden Status haben:

• 02 – Fehler bei Datenübergabe an Port
• 04 – Fehler in den Steuerinformationen des EDI-Subsystems
• 05 – Fehler bei der Konvertierung
• 25 – Weiterverarbeitung trotz Syntaxfehler (Ausgang)
• 29 – Fehler im ALE-Dienst

Du kannst im Einstiegsbild die zu verarbeitenden IDocs nach verschiedenen Kriterien wie IDoc-Nummer, Erstellungsdatum, Zeit, Nachrichtentyp oder Empfänger auswählen.

Es gibt das Kennzeichen „Dunkel einspielen“, das zwei Funktionen hat: Wenn es aktiviert ist, werden die selektierten IDocs sofort wiederverarbeitet, ohne sie anzuzeigen, und es wird eine Liste der IDoc-Statuswerte nach der Verarbeitung ausgegeben. Wenn es deaktiviert ist, werden die selektierten IDocs nacheinander angezeigt, und du kannst ihre Verarbeitung für jedes IDoc separat initiieren.

Die Ausgabe des Reports enthält eine Liste der verarbeiteten IDocs mit ihrer IDoc-Nummer, dem Nachrichtentyp, den Statuswerten nach der Verarbeitung und einer Beschreibung.

IDocs aus den Änderungszeigern erzeugen

Programm: RBDMIDOC

Das Programm RBDMIDOC erstellt IDocs für einen bestimmten Nachrichtentyp aus Änderungszeigern, sendet sie an Empfängersysteme und markiert die entsprechenden Änderungszeiger als abgearbeitet. Die Empfängersysteme werden aus dem Verteilungs-Kundenmodell für diesen Nachrichtentyp ermittelt. Die Ausgabe des Reports enthält Informationen zur Anzahl der erstellten Master-IDocs und Kommunikations-IDocs.

IDoc trotz Syntaxfehler weiterverarbeiten

Programm: RBDSYNER

Das Programm RBDSYNER verarbeitet IDocs im Ausgang/Eingang, indem er Syntaxfehler ignoriert und die IDocs trotzdem verarbeitet. IDocs mit Syntaxfehlern haben die Statuscodes 26 (Syntaxfehler im IDoc) für den Ausgang und 60 (Syntaxfehler im IDoc) für den Eingang. Du kannst im Einstiegsbild die zu verarbeitenden IDocs nach verschiedenen Kriterien wie IDoc-Nummer, Erstellungsdatum, Zeit, Nachrichtentyp oder Empfänger/Absender auswählen.

Das Pflichtfeld „Richtung“ sollte den Wert 1 für ausgehende IDocs und den Wert 2 für eingehende IDocs haben. Das Kennzeichen „Dunkel einspielen“ ermöglicht es, die Wiederverarbeitung der ausgewählten IDocs ohne Anzeige sofort anzustoßen, wobei eine Liste der IDoc-Statuswerte nach der Verarbeitung ausgegeben wird.

Bitte beachte, dass dieser Report durch das Programm RBDSYNEO für den Ausgang und RBDSYNEI für den Eingang ersetzt wurde. Die Ausgabe des Reports enthält eine Liste der verarbeiteten IDocs mit ihrer IDoc-Nummer, dem Nachrichtentyp, den Statuswerten nach der Verarbeitung und einer Beschreibung.

Wiederverarbeitung von editierten IDocs

Programm: RBDAGAIE

Das Programm RBDAGAIE ermöglicht die erneute Verarbeitung von bearbeiteten IDocs im Ausgang/Eingang. Bearbeitete IDocs haben die Statuscodes 32 (IDoc wurde editiert) für den Ausgang und 69 (IDoc wurde editiert) für den Eingang. Um diesen Report auszuführen, musst du die Nummer des bearbeiteten IDocs angeben, das erneut verarbeitet werden soll. Das Pflichtfeld ‚Richtung‘ sollte den Wert 1 für ausgehende IDocs und den Wert 2 für eingehende IDocs haben.

Die Ausgabe des Reports enthält Informationen zum verarbeiteten IDoc, einschließlich der IDoc-Nummer, des Nachrichtentyps, des Statuswerts nach der Verarbeitung und einer Beschreibung.